Die Positive Psychologie

Ein Wegweiser für therapeutisches, pädagogisches und menschliches Miteinander

Wenn du aktuell an einem unserer Kurse teilnimmst, hast du es vielleicht schon mitbekommen: Gemeinsam mit Mag.aAgnes Schwarzenberger-Berthold durften wir kürzlich ein inspirierendes Webinar zur Positiven Psychologie gestalten.
Doch was steckt eigentlich genau hinter diesem Begriff? Und wie kann uns die Positive Psychologie in der Arbeit mit Menschen – und im Alltag – bereichern?

In diesem Beitrag möchten wir dir einen verständlichen Einblick geben: Was genau ist Positive Psychologie? Welche Prinzipien liegen ihr zugrunde? Und wo gibt es spannende Verbindungen – aber auch Unterschiede – zur Marte Meo Methode?

Was ist Positive Psychologie?

Die Positive Psychologie beschäftigt sich mit der Frage: Was macht das Leben lebenswert?
Sie richtet den Blick nicht nur auf Probleme oder Defizite, sondern vor allem auf das, was Menschen stark macht, was sie motiviert und erfüllt.

Sie bemüht sich genauso darum, mit menschlichen Stärken wie mit Schwächen umzugehen – das Beste im Leben auszubauen, nicht nur das Schlimmste zu überwinden –
und das Leben gesunder Menschen lebenswerter zu machen, nicht nur Krankheiten zu heilen.

Kurz gesagt: Positive Psychologie ermutigt uns, das Leben aktiv und bewusst zu gestalten – aus unseren Stärken heraus.

Warum ist das so wertvoll in der Arbeit mit Menschen?

In der Therapie, Pädagogik oder im Coaching geht es nicht nur darum, Schwierigkeiten zu lindern. Es geht auch – und immer mehr – darum, Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen, eine positive Grundhaltung zu entwickeln, ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihre innere Widerstandskraft (Resilienz) zu fördern.

Die Positive Psychologie stellt dafür wirksame Werkzeuge bereit – und schafft Räume für Hoffnung, Vertrauen und Wachstum.

Praktische Methoden – für Alltag und Beruf

Einige der wirkungsvollsten Methoden aus der Positiven Psychologie sind:

  • Dankbarkeitsübungen: Regelmäßig innezuhalten und bewusst dankbar zu sein, steigert nachweislich das Wohlbefinden.
  • Stärkenorientiertes Arbeiten: Wer seine eigenen Ressourcen kennt und nutzt, gewinnt Selbstvertrauen und Handlungsfähigkeit.
  • Positive Visualisierung: Das gedankliche Ausmalen einer gelingenden Zukunft kann motivieren und Zuversicht geben.
  • Achtsamkeit und Meditation: Sie fördern innere Ruhe, emotionales Gleichgewicht und ein gutes Gespür für sich selbst.

Der Mensch im Mittelpunkt

Was die Positive Psychologie so besonders macht, ist ihre zutiefst menschenfreundliche Haltung:
Jeder Mensch wird als einzigartig und voller Potenzial gesehen.
Diese Haltung stärkt nicht nur das Selbstbild – sie schafft auch eine Atmosphäre, in der echte Veränderung möglich wird.

Und wie passt das zu Marte Meo?

Marte Meo und Positive Psychologie haben einiges gemeinsam – und auch einige Unterschiede, die spannend zu betrachten sind.

  • Ressourcenorientierung: Beide Ansätze betonen das, was schon da ist – an Fähigkeiten, Stärken und Möglichkeiten. Ziel ist, positive Entwicklung zu unterstützen, so dass Menschen „aus eigener Kraft“ wachsen können. 
  • Beziehungsfokus: Zwischenmenschliche Beziehungen stehen im Zentrum – bei Marte Meo wird das durch gezielte Videoanalysen unterstützt.
  • Persönlichkeitsentwicklung: Es geht in beiden Fällen darum, Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten – mit einer Haltung der Wertschätzung und Ermutigung.
  • Breite Anwendung: Ob im Kindergarten, in der Therapie, im Coaching oder in Organisationen – beide Ansätze lassen sich überall dort einsetzen, wo Menschen einander begegnen.

  • Theoretischer Hintergrund:
    Marte Meo ist ein entwicklungsorientiertes, videobasiertes Kommunikations- und Interventionssystem, das auf der Beobachtung und Analyse von Interaktionen basiert. Die Positive Psychologie hingegen ist eine wissenschaftliche Disziplin, die aus der Forschung über Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit hervorgegangen ist.
  • Methodik:
    Marte Meo arbeitet mit konkreten Videoszenen aus dem Alltag und zeigt, was bereits gut gelingt – oft in kleinen Momenten.
    Die Positive Psychologie nutzt eine Vielzahl von Übungen, etwa aus den Bereichen Dankbarkeit, Achtsamkeit oder Zielarbeit.

Zwei Wege, ein Ziel

Sowohl Marte Meo als auch die Positive Psychologie verfolgen dasselbe große Ziel: Menschen stärken, Entwicklung ermöglichen, Lebensfreude fördern.
Die Wege dorthin sind unterschiedlich – doch sie ergänzen sich auf wunderbare Weise.

Vielleicht steckt in der Verbindung beider Ansätze eine große Chance:
Die wissenschaftliche Fundierung der Positiven Psychologie könnte dabei helfen, auch Marte Meo in seiner Wirksamkeit noch sichtbarer zu machen.